Standbild von Martin Luther

Die revidierte Luteherübersetzung ist genauer an der Sprache Martin Luthers als die Lutherbibel von 1984.

Bild: pixabay / sharonang

Die revidierte Lutherübersetzung 2017

Sprachgewaltig und genau

Es war ein Projekt, das sich über mehr als 5 Jahre erstreckte: Zum Reformationsjubiläum 2017 brachte die Deutsche Bibelgesellschaft eine revidierte Übersetzung der Lutherbibel heraus. 

Überraschend, weniger geglättet, sprachmächtig, näher am Text – diese Eigenschaften wurden der neuen Übersetzung zugeschrieben. Über 70 Theologinnen und Theologen hatten den Text geprüft und wo nötig überarbeitet. Dabei ging es um größtmögliche Genauigkeit ohne die Sprachgewalt Martin Luthers aufzugeben.  Das war keine leichte Aufgabe, galt es doch außerdem, Formulierungen der Lutherübersetzung von 1984 zu identifizieren, die vielen Evangelischen Christen lieb geworden waren, und diese zu bewahren. So wurde beispielsweise weder die Weihnachtsgeschichte noch der Psalm 23 angetastet.

"Das Ergebnis überzeugt gleichermaßen durch Vertrautheit und Verlässlichkeit."

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

„Bis heute bleibt die Lutherbibel in ihrer Sprachkraft unübertroffen. Und von Anfang an war sie ein Bestseller“, betont Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm im Vorwort der revidierten Übersetzung. Seither präge die Lutherbibel das geistliche Leben, und entfalte immer wieder ihre Wirkung auf unsere Sprache und unsere Kultur.

Vergleich

Lutherbibel 1984
Und siehe, da erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See.

Lutherbibel 2017
Und siehe, da war ein großes Beben im Meer.

Mehr

Weniger

Gleichwohl sei sie doch kein Museumsstück, sondern wurde seit dem 19. Jahrhundert immer wieder revidiert – das Alte Testament zum letzten Mal 1964, das Neue 1984. Da seitdem die Bibelwissenschaft nicht stehen geblieben sei, habe der Rat der EKD sich entschlossen, die Lutherbibel noch einmal gründlich durchzusehen. Dabei erfolgten die Änderungen nach den 3 groben Kriterien: Genauigkeit nach den Erkenntnissen der biblischen Textforschung des 20. und 21. Jahrhunderts, Verständlichkeit und Nähe zur Sprache Luthers. Knapp 40 Prozent der biblischen Verse haben so eine Änderung erfahren. Der Landesbischof selbst ist von dem Ergebnis begeistert. „Das Ergebnis überzeugt gleichermaßen durch Vertrautheit und Verlässlichkeit.“

14.12.2020
Anne Lüters

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