Die Bibel in Hebräischer Schrift

Bis das so genannte Alte Testament in Hebräischer Schrift vorlag, hatte es einen jahrhundertelangen Sammlungsprozess hinter sich.

Bild: pixabay/rcascoherrera

Entstehung der Bibel

Wie die Bibel wurde, was sie ist

Kenntnisse über die Entstehung der Bibel helfen oft beim Verständnis schwieriger Stellen. Lesen Sie nach, wie die Bibel wurde, was sie ist.

Die Bibel ist die Frucht einer jahrtausendealten Erzähltradition. Lange bevor die Schriftkultur entstand, wurden von einer Generation zur nächsten wesentliche Erfahrungen mit Gott und der Welt mündlich weitergegeben. Im Lauf der Zeit bekamen die alten Überlieferungen feste Formen. Sie wurden gesammelt und kaum noch verändert.

Die Könige Israels ließen eine Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel aufschreiben. Für die Rechtsprechung wurden Gesetzestexte gesammelt und mit Ausführungsbestimmungen versehen. Gottesdienstordnungen entstanden, um den Kult am Tempel zu regeln. Auch Gebete (Psalmen) für den Gottesdienst, vor allem für die großen Feste, schrieb man auf.

Was bedeutet eigentlich...(2)

"Von Pontius zu Pilatus gehen"

Jesus wird im Prozess von Pontius Pilatus, der zunächst keinen Anlass sieht, Jesus zu verurteilen, zu Herodes als dem für Jesus zuständigen Landesfürst geschickt. Dieser sandte ihn aber wieder zu Pilatus zurück. (Lukas 23)

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Propheten und Weisheitssprüche

Ab dem 8. Jahrhundert hielten Propheten oder deren Schüler ihre Worte schriftlich fest und ermöglichten dadurch eine größere Verbreitung. Daneben entstanden kleine Sammlungen von Volkstraditionen mit Geschichten, Fabeln, Liedern und Lebensregeln.

Im 7. Jahrhundert bestand Israel nur noch aus einem kleinen Territorium im Süden und versuchte, sich auf seine Fundamente zu besinnen. Dies war Anlass, viele bisher getrennt überlieferte Schriften zusammenzufassen. Manche Texte wurden neu geschrieben und bekamen so auch eine neue Bedeutung.

Das babylonische Exil

Der massivste Einschnitt war das 50 Jahre währende babylonische Exil. In der Verbannung entstand das Judentum. Es verfasste neue Texte (z.B. das erste Kapitel der Bibel) und gebrauchte zum ersten Mal die überlieferten Texte als »heilige Schrift«.

Bis zum 2. Jahrhundert wurden die drei großen Teile der hebräischen Bibel nochmals überarbeitet. Bestehende Texte wurden dabei mit neuen kombiniert. Darum gibt es z.B. zwei Schöpfungserzählungen am Anfang der Bibel.

Das Neue Testament

Während der ersten 20 Jahre nach Ostern gab es im Christentum nur mündliche Überlieferungen, weil das nahe Ende der Welt erwartet wurde. Als Bibel gebrauchten die Christen die Texte Israels. Erst im Rahmen der Mission entstanden zunächst Briefe an Gemeinden und später als Fundament für die christliche Botschaft die vier Evangelien. Parallel zu den heute in der Bibel enthaltenen wurden noch viele andere christliche Schrieften verfasst. Diese fanden jedoch keinen Eingang mehr in die Sammlung, die als »Neues Testament« bezeichnet wird. 

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14.12.2020
Deutsche Bibelgesellschaft

Literaturtipp

Cover des Buches Heinrich Bedford-Strohm (Hg.): Die Personen der Bibel Band 1, Edition Sonntagsblatt,Claudius Verlag
Link zum Buch

Heinrich Bedford-Strohm (Hg.)

Die Personen der Bibel Band 1, Edition Sonntagsblatt,Claudius Verlag

Wer die Bibel liest, findet keine Heiligenlegenden oder Heldensagen. Hier werden auch menschliche Unzulänglichkeiten, Sünde und die Abkehr von Gott thematisiert. »Die Personen der Bibel« stellt 66 theologisch fundierte Porträts wichtiger biblischer Personen vor. Das Buch ist üppig bebildert mit kunsthistorischen Abbildungen und eignet sich ideal für Bibelkreise, Konfirmanden-Gruppen, zum Selbststudium und als besonderes Geschenk.
 
  • ISBN: 978-3-583-20900-8