Viele Fäden laufen zusammen: Das Bekenntnis von Nizäa verbindet Christen verschiedenster Konfessionen.
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Bekenntnisse
Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel
Das so genannte große Glaubensbekenntnis geht angeblich auf zwei Konzile in Nikaia und Konstantinopel im vierten Jahrhundert zurück, an denen Bischöfe aus den verschiedenen kirchlichen Strömungen des römischen Reichs teilnahmen.
Es gilt damit als das erste ökumenische Dokument der Kirchengeschichte. Die so genannte Filoque -Formel „und dem Sohn“ im letzten Abschnitt des Bekenntnisses wurde allerdings erst in der westlichen Kirche des fünften Jahrhunderts hinzugefügt und ist in der orthodoxen und der alt-katholischen Kirche nicht anerkannt.
Dennoch ist das Bekenntnis heute eine fundamentale Grundlage des ökumenischen Dialogs, da es sowohl in den katholischen und protestantischen Kirchen als auch in der Liturgie der orthodoxen Kirche eine besondere Rolle spielt. Wer es spricht, bekennt sich zu einer weltweiten Gemeinschaft der Christinnen und Christen.
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat,
Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserm Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn* hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.
* Die Worte "und dem Sohn" können in ökumenischen Gottesdiensten entfallen.
14.12.2020
Almut Steinecke